© Kathrin Elfman 2014
Ich wiege ungefähr zwei Tonnen und bestehe aus Basalt, Quarz und Pyroxen. Wie alt ich bin? Ein paar Millionen Jahre werden es sein. Eiszeiten schieben mich über den Globus, die Erde verschlingt mich und drückt mich wieder ans Licht. Komisches Gefühl. Aber man gewöhnt sich an vieles. Und auch wieder nicht. Ich wiege ungefähr zwei Tonnen und bestehe aus Basalt, Quarz und Pyroxen. Wie alt ich bin? Ein paar Millionen Jahre werden es sein. Eiszeiten schieben mich über den Globus, die Erde verschlingt mich und drückt mich wieder ans Licht. Komisches Gefühl. Aber man gewöhnt sich an vieles. Und auch wieder nicht. Diese Sehnsucht, wissen Sie – Etwas hat sich seit gestern verändert. Ich bin nicht mehr allein. Zwei Dutzend Wesen aus gestapelten Steinen leisten mir am Rheinufer Gesellschaft. Wir zeigen dem Großstadtlärm den Rücken und schauen Schiffen beim Vorbeibrummen zu. Derjenige, der die Steine gestapelt hat, war fleißig. Außer den Männchen erschuf er einen windschiefen Baum, ein dreiköpfiges Fabelwesen und einen aufrecht stehenden Ring. Balance in Vollendung. Warum bringe ich es fertig, an Sekundenkleber und Fertigbeton zu denken? Ist das Menschdenk, Menschfühl? Statt einer Antwort nehme ich Schritte wahr. Eine ältere Dame steigt die Böschung hinab und setzt sich auf einen Eisenpoller direkt am Wasser. Sie sieht mich nicht. Zwischen uns steht eine Korkenzieherweide. Aber ich kann sie sehen, die Frau. Sie trägt ihr schneeweißes Haar zu einem Pagenkopf frisiert, dazu einen Wollrock, Schnürstiefel, Pulli und eine beige Trachtenjacke. Die ganze Erscheinung sagt »Seniorin«, und doch, tänzerinnengleich agil ist sie, sitzt kerzengerade, ihr goldener Ehering funkelt im Sonnenlicht. Sie freut sich. Dann erfahre ich, worüber. Wieder Schritte. Diesmal feste, männliche. Ein Kormoran fluppt aus dem Wasser, reckt den Hals und schaut nach, was am Ufer vor sich geht. Ein Motorradkonvoi röhrt über die Schiersteiner Autobahnbrücke und klingt nach Wochenende, Bier und Sex. Eine Eidechse huscht auf meinen Fuß, huch, seit wann trage ich Stiefel? bleibt sitzen, sonnt sich auf dem violetten Leder, schaut mich an und wuselt davon. Der Mann ist im gleichen Alter wie die Frau. Er küsst sie, schließt sie in die Arme. Auch an seiner Hand glänzt Gold. Die beiden schmiegen sich so eng aneinander, dass kein Grashalm mehr zwischen sie passt. Wie lange sie wohl verheiratet sind? Ich höre Satzfragmente. Dinge, die man zueinander sagt, obwohl alles gesagt ist. Bausteine für Menschfühl, warmweichvertraut. Es klingt schön und nährt die tröstende Gewissheit, dass alles gut wird. »Liebe meines Lebens.« »Nie wieder trennen.« »Immer für dich da.« »Noch zu früh.« »Entscheidung.« »Angst …« Ein Frachtschiff schiebt sich mit wuchtigem Dieseldröhn gegen das letzte Wort und die Strömung. Das Leuchten im Gesicht der Dame wird weniger. Sehe ich Ehrliches, kernblank, verwundbar, oder nur eine weitere Menschenmaske? Der Moment geht zu schnell vorbei. »Heute kam die Rückmeldung aus der Schweiz«, sagt sie. »Der Arzt kann ALS nicht ausschließen.« »Das ist furchtbar.« »Ja.« Sie seufzt. »Wir können es nicht tun. Wir brauchen Zeit.« »Wir?« »Ich brauche Zeit.« »Wir warten schon so lange. Willst du warten, bis er tot ist?« »Sprich nicht so von ihm!« »Dann sprich du mit ihm.« »Hast du mit ihr gesprochen?« »Natürlich. Schon oft.« »Hat sich etwas verändert?« »Nein. Sie hört es, begreift es, bricht zusammen und vergisst es wieder. Jedes Mal neu. Jedes Mal Schmerz, alles zu Ende. Für immer, für fünf Minuten, wer weiß das schon.« »Das ist furchtbar«, wiederholt sie seine Worte. »Vielleicht sollte ich einfach gehen.« »Und sie sich selbst überlassen? Das kannst du ihr nicht antun.« »Du meinst, das willst du ihm nicht antun.« »Ich liebe dich.« »Ich liebe dich auch.« Ah, köstliches Menschfühl. Ich spüre – nein, ich spüre nicht, ich stürze hinein. Ich liebe dich. Warum? Streichelsüßer Amselgesang. Melodischer Ginsterduft, Lachen von Ferne. Der Sand unter meinen lila Stiefeln glitzert. Rheingold. Schwanenflügel, deren stolze Weiße raschelt wie sich blähendes Segeltuch. Wohlschmeckendes Veilchenblau, zügelloses Butterblumengelb zwischen den Steinen, so lustvoll. Dass es so sein würde! Die Skulptur ganz links trägt einen Hut. In einem der Steine glänzt ein metallischer Schneckenhausabdruck. Ein Pyrit-Petrefakt. Seltsam, dass noch niemand den Brocken mitgenommen hat. Vielleicht, weil seine Entfernung das Steinmännchen einstürzen ließe? Und keiner gierig genug ist, einen Mord zu begehen für einen Briefbeschwerer? »Das ist wieder so ein Moment«, sagte sie. Der Mann schaut aufs Wasser. »Ja.« »Warum können wir nicht nur diese Momente leben? Warum muss es ein Dazwischen geben?« »Sie tut es«, sagt er mit belegter Stimme. »Sie lebt in Momenten. Für sie gibt es kein Vorher, kein Nachher, nur das Jetzt.« »Sie liebt dich.« »Liebt er dich?« »Ich lasse ihn nicht im Stich.« »Das ist keine Antwort.« »Was willst du hören? Es zerreißt mir das Herz, wenn ich seinen Blick sehe und weiß, dass er es weiß! Es gibt nichts, was ich tun kann. Nur da sein. Übersteht Liebe das Gefühl, abhängig zu sein? Übersteht Liebe Mitleid? Schuld, Zorn? Hilflosigkeit?« »Wir haben uns.« »Bete, dass es möglich sein wird.« »Du weißt, ich glaube nicht an Gott.« »An irgendwas muss man glauben.« »Ich glaube an uns.« »Ja.« »Du nicht?« Menschfühl Dissonanz. Eheringe, die nicht zusammenpassen. Am Frauenfinger schimmert ein Tricolor-Modell aus drei Goldsorten, während ein schlichter Gelbgoldreif die Männerhand schmückt. Die Ringe stammen aus verschiedenen Welten. Diese Liebenden sind kein Ehepaar. Ich beginne zu frieren. Das ist also die Antwort auf die Frage nach dem Warum? Weil es befristet ist; flüchtig, sterblich, vergänglich? Darum? »Dräng mich nicht«, verlangt sie. »Drängen? Zwei Jahre, ich halte das nicht länger aus!« »Glaubst du, mir fällt das leicht?« »Dann lass es uns ändern.« »Wir sollten einander beistehen, statt uns unter Druck zu setzen.« In ihren Worten schwingt ein warnender Unterton mit. »Wie soll ich dir beistehen, wenn du mich nicht lässt?« »Ich lasse dich ja!« »Ich will nicht weggelogen werden.« »Ich lüge dich nicht weg. Jeder weiß, dass wir uns lieben.« »Weiß er es?« »Weiß sie es?« »Sie würde es sofort wieder vergessen.« »Du hast es ihr nicht gesagt.« »Dass ich gehen werde? Doch.« »Aber dass es mich gibt, weiß sie nicht, nein?« Klock. Klackschrrrramm, klicklack. Der Steinkünstler. Oben am Weg parkt sein Fahrrad. Unbemerkt kam er, um sein Werk zu erweitern. Das kleinste Steinmännchen bekommt einen zweiten Kopf, der schiefe Baum wächst noch schiefer, im Schutz seiner Krone wird ein weiteres Fabeltier geboren. Restlicht flirrt auf dem Wasser und lässt es aussehen wie flüssiges Gold. Wesen, deren komplizierte steinerne Seele nie geboren wurde, keinem Zweck folgt und nicht verstanden zu werden braucht, um zu existieren. Seelenverwandte? So wohltuend. Doch das Sterbliche in mir wehrt sich, will mehr. Will kein steinernes Ding mehr sein; will verstehen und verstanden werden. Kein Reiz, kein behutsamer Flirt mehr mit Chiffren. Schiere Seins-Notwendigkeit. »Nächste Woche soll sie auf den neuen Acetylcholinesterase-Hemmer eingestellt werden.« »Das ist gut. Hoffentlich hilft es ihr.« »Du lenkst ab.« »Ich? Du hast damit angefangen!« »Hab ich nicht.« Sie sieht ihn an und sagt ihm wortlos, dass er Unsinn redet. »Bedeutet dir unsere Freundschaft gar nichts?« »Freundschaft …«, wiederholt er gallig. Der Künstler steigt auf sein Fahrrad und verschmilzt mit dem Wohlklang des Sonnenuntergangsoranges. Ich möchte das auch tun. Mir wird immer kälter. Plötzlich fehlt ein Stein. Das Ohr des jungen Fabeltiers ist weg. Ungläubiger Blick des Mannes, Frauenhand fasst Stein. Ich fasse es nicht. Möchte eingreifen, schreien und verhindern, was bereits geschehen ist. Das Menschfühl wird brüchig wie ein staubiger alter Theatervorhang, zerfällt und gibt den Blick frei auf das, was dahinter liegt. Nein, so wollte ich das nicht, niemals! begehrt ein Teil von mir auf. Vergeblich, er weiß, dass er sich irrt. Natürlich wollte ich es so. Ich wollte es verstehen, wollte es fühlen, nun bezahle ich den Preis. Ich bin. Das Fabeltierkind ist nun taub. So bleibt ihm erspart zu hören, was ich höre. Kein Kind, auch keins aus Stein, sollte das hören müssen. Es klingt wie ein morscher Ast, der zu Boden fällt und zerbricht. Nicht wie Mord, nicht wie Tod, und doch ist er es höchstselbst, der Gestalt annimmt und dem zertrümmerten Schädel raubt, was eben noch hoffnungsvoll »ich liebe dich« sagte. Wenn es sich beeilt, holt es das fliehende Sonnenuntergangslicht ein und schafft es mit ihm zusammen auf die andere Seite. Die Frau beobachtet den Sterbenden. Ich beobachte sie. Spürt sie meinen Blick, oder habe ich doch geschrien? Sie sieht mich, ihre Lippen werden schmal. Sie packt den Stein fester, während ihre Augen mich schockfrosten wollen. Keine der vergangenen Eiszeiten trug so viel Klirrkälte in sich. Wir wissen, dass es vorbei ist. Mein Menschfühl flieht, verbindet sich wieder mit allem, was ist. Ich bin das Wasser, das träge vorbeiströmt, bin der Stein, der kalte Frauenfinger um sich spürt, das Gold, bin all das, was zwischen uns vibriert, schwingt, spannt, zerrt – ach! ich müsste nur nachgeben, loslassen, schon wäre alles, wie es immer war. Doch mein letztes Ich-Fragment will nicht, dass es vorbei ist, will leben; es lebt und kämpft. Ich nehme es und renne, weg von der Kälte, klettere die Böschung hinauf, rutsche aus, schmecke Boden, Blut, kalte Luft, kralle mich in saftige Grasbüschel, trete nach hinten, dorthin, wo die Frauenhand an meinem Stiefel zerrt. Furchtbare Kopfschmerzen, ein Puls, endlich oben, Blaulicht, Zuschauer, Kinder. »Diedo hat ollesgsien«, bellt eine Männerstimme. »Die hoddieganse Zeit do gsesse!« Mit diedo bin anscheinend ich gemeint, denn eine uniformierte sonnenbebrillte Frau kommt auf mich zu. »Was ist hier passiert?«, fragt sie. »Woher soll ich das wissen?« »Haben Sie getrunken?« »Nein, und Sie?« »Medikamente?« »Danke, im Moment nicht.« Warum sage ich das? Was mache ich hier? Und wo ist die Mörderin geblieben? »Ich bin nüchtern«, versichere ich. »Fragen Sie den Kormoran, der weiß es. Kormorane sind immer nüchtern, oder? Sie hat den Mann erschlagen, mit dem Ohr des Fabeltiers!« »Mit dem Ohr …« »Ja! Sie hat es genommen und ihn erschlagen. Mit dem Ohr! Und dann mich. Womöglich.« Sie lächelt und nimmt die Sonnenbrille ab. »Gewiss.« Unter mir öffnet sich der Boden. Das ist keine Metapher. Er öffnet sich tatsächlich, wieder einmal, und verleibt sich das ein, was für einige süße Momente ein Ich war und nichts weiter wollte, als ein wenig Menschfühl leben, Wärme träumen, bevor, bevor es wieder kalt wird – Wie konnte sie so schnell die Seniorinnensachen gegen die Uniform tauschen, denke ich noch. Dann höre ich auf zu denken und falle, falle. Ich falle tief in den Schlund, der mich auf der anderen Seite der Wirklichkeit wieder ausspuckt, auf der es hell und zeitlos und so furchtbar einsam ist. Am Ufer stehen Steinmännchen und das einohrige Fabeltierjunge. Sie sehen traurig aus. Vielleicht, weil neben ihnen jemand sitzt, der dort nicht hingehört. Die Frau mit den violetten Stiefeln träumt, hält einen Stein in der Hand, betrachtet ihn versonnen. Blinzelt nicht, atmet nicht. Ob sie weiß, dass sie aus diesem Traum nicht mehr erwachen wird? Original © 2010/2014 Kathrin Elfman Dankeschön, ich freue mich! Ulla schreibt:
»Hej, Hej…. Da werden die Titel gleich mitgeliefert! Ich hätte es mir auch denken können. Kenne ich doch Kathrin nicht anders als vorwiegend “schräg” denkend, verbindend, transferleistend. So viele Ideen wie sie muss Mensch erst mal haben. Auch zu ihr fällt mir das Zitat von Herta Müller ein...« Kunde: Kia Motors Deutschland
Agentur: BippesBrandão Text: Kathrin Elfman >> Microsite für den Kia Sportage anschauen »Normal is ach emol ganz schön«, wie der Hesse sagt. In meiner neuen Kolumne geht's um den ganz normalen Autoren-Alltag. Um Texter im Greta Garbo Modus, warum Werbung ehrlicher ist als Journalismus, was Schreibkunst mit Margarine zu tun hat oder wieso die Protagonisten schon wieder Charlotte, Paul, Max und Lisa heißen.
>> Story lesen Üblicherweise endet der schöpferische Prozess für mich beim Abliefern der Manuskriptdatei. Diesmal durfte ich mir auch den physischen Geburtsvorgang des Werkes betrachten. Voilà: Besuch bei Verleger Peter Bockelbrink nebst Rundgang durch die Druckerei in München. Klaus P. Rausch filmt. Julia Reuter beobachtet. Doolin und Butzi passen tierisch auf. Und ich freu mich. Tierisch, menschlich, künstlerisch;-) Ein feines Jahr war das! Ich mach's wie unser Aushilfsdrummer im Video, kurz und trocken: DANKE. Liebe Freunde, Kreativkollegen, Verlagswesen, Agenturwesen, Musikwesen, Gedankenanschubser, Fragensteller, Kaffeerüberbringer, Klangzauberer, Offenesohrhaber: Ob nun ein paar Schritte, eine Fahrt mit der S8, Gebirgsketten oder ein Ozean zwischen uns liegen – es ist toll, dass ihr da seid. Lasst uns auch 2014 zusammen Spaß haben, arbeiten, feiern, kreativ sein, träumen und viel lachen. Hab euch lieb! Heute am 7. Dezember würde er seinen 104. Geburtstag feiern: Hans Paetsch. Die Stimme, die uns als Kinder in die Phantasiewelten von Jorinde und Joringel, das Wirtshaus zum Spessart, der kleine Muck, Ali Baba, Sindbad und Aladin führte. Nicht zu vergessen die Hörspiele von H.G. Francis, die durch Paetsch lebendig wurden. Seine Stimme ist neben denen von Horst Stark, Gernot Endemann und Joachim Tennstedt eine feste Größe in meiner Vorstellungskraft. Zeitsprung ... Ende der 90er Jahre. Ich stehe in der Küche des Hamburger Hastings-Studios und suche Zucker für meinen Kaffee. Plötzlich diese Stimme hinter mir. Kann das sein? Ja, es kann. Paetsch: »Guten Morgen! Aaah, Sie haben Zucker gefunden, den hab ich vorhin schon gesucht.« Wie reagiert frau, wenn sie unvermutet einer Legende aus Kindertagen begegnet? Klar: Sie wird schwupps zur staunenden Fünfjährigen, die gar keinen Kaffee trinken darf, geschweige denn Auto fahren oder in einem Studio arbeiten, dafür aber jede Nacht heimlich Hörspiele auf dem Mono-Kassettenrecorder mit weißem Ohrstöpsel unter der Bettdecke hört. Ich: »Guten Morgen. Ja, Zucker, bitteschön. Sind Sie nicht, ähm *zusammenreiß* Sie arbeiten in der großen Suite?« Paetsch: »Ja, wir synchronisieren heute ein Computerspiel. Und was machen Sie?« Ich: »TV-Spots vertonen. Ich bin Agenturtexterin und mach die Sprachregie.« Paetsch: »Glaub ich nicht.« Ich: »Ähm, wie?« Paetsch: »Dass Sie Agenturtexterin sind. Was machen Sie wirklich?« Aus dem Dialogfragment entspinnt sich eine Unterhaltung. Ich weiß nicht, wie ich mir das Bild zur Stimme von Deutschlands berühmtesten Geschichtenerzähler vorgestellt hatte. So jedenfalls nicht. Aber ich schaffe es, den gutgelaunten 90-Jährigen, der da in Cordhosen, Windjacke und mit Schiebermütze vor mir steht, mit der Erinnerung in Einklang zu bringen. Wir plaudern über Beruf und Berufung, Literatur und Bücher, Nachkriegswirren, Rosenzüchtungen, Hamburg sowie die Notwendigkeit von Freunden, Sonne und guten Schuhen. Und die Tatsache, dass nichts unmöglich ist. q.e.d. »Ihr Traum ist uns Befehl! Werden Sie Schöpfer und Geschöpf einer Welt, die bis ins Detail Ihren persönlichen Wünschen entspricht!« Die Wirklichkeit ist in unendlich viele Fragmente zersplittert, der Mensch hat aufgehört zu existieren. Übrig blieb ein körperloses Hyperbewusstsein. Wie konnte das passieren? Diese Frage stellen sich Azurat und Mphaat – und reinkarnieren im hochtechnisierten Deutschland. Mittendrin das Institut für Kryostasis und Quantenneurologie IfK-Q. Hier in Frankfurt entwickeln die Wissenschaftler Gray, Zack, Arièle und Anne eine Technik, mit der sich das Bewusstsein aus dem Gehirn extrahieren und als Baumaterial für alternative Wirklichkeiten nutzen lässt. Hunderttausende Kunden buchen das Angebot. Mit fatalen Folgen: Die widersprüchlichen Realitätsvarianten erzeugen Paradoxien, zerstören die vermeintliche Realität und bringen das zum Vorschein, was dahinter liegt: Lepleja. Den Ort, an dem alles entsteht, was wir »Jetzt« nennen ... weiterlesen! Kathrin Elfman »LEPLEJA« ISBN 978-3940313164
2013 im Verlag King of Fools EUR 16,90 >> bei amazon.de bestellen >> signiertes Exemplar mit CD direkt bei mir bestellen Kunde: Severn Consultancy GmbH
Agentur: BippesBrandão Text/Konzeption: Kathrin Elfman Projekt: Struktur & Text für Website optimiert Website: http://www.severn.de/de/home.html Der Moment, in dem du aufhörst zu träumen
und aufwachst. Und merkst, dass alles ist, wie es sein soll. So schön, so scheußlich, so seltsam profan. Pervers, banal, poetisch, rätselhaft. So falsch und kaputt, absolut vollkommen. Zeit fließt nicht, schon lange nicht mehr. Sie schmilzt sich ihren Weg durch gefrorenes Sein, bringt es in Bewegung. Alles ist, und wir sind. Komm, wir lachen mit dem Teufel! Tanzen mit Gespenstern, trinken mit den Engeln, überlassen falsche Götter den Scharfrichtern der Phantasie, der Freiheit, der Liebe. Furchtlos, bis in die letzte Zelle glücklich – erfüllt von Vertrauen in das, was wir JETZT nennen. © Kathrin Elfman 2013 Eine ähnlich anspruchsvolle Aufgabe wie kürzlich beim Fender-Magazin, doch in einer völlig anderen Wort- und Themenwelt. Diesmal ging's um Cloud-basierte Unternehmens-Software für ERP, Buchhaltung und CRM. Der englischsprachige Webauftritt von Exact Online nebst Produktunterlagen und Videos sollte für Deutschland adaptiert werden. Das heißt: verschiedene Roh-Übersetzungen bearbeiten, redigieren und so aufbereiten, dass alles »aus einem Guss« ist. Sprachlich, inhaltlich, stilistisch. Kunde: Exact Software GmbH
Text/Redaktion: Kathrin Elfman Website: http://www.exactonline.de Bereits die Premiere des Fender-Magazins letztes Jahr erregte weltweit Aufsehen. Nun legt Fender noch ein Schippchen drauf und veröffentlicht die zweite Ausgabe. Ich hatte die Ehre, die komplette deutsche Version betexten und redaktionell bearbeiten zu dürfen, freu. Ein Job, bei dem Autorin, Texterin und Musikerin in Personalunion in schönen Geschichten über schöne Gitarren schwelgen konnten ... >> iPAD Ausgabe kostenlos herunterladen: https://itunes.apple.com/de/app/fender-magazin-deutsch/id690570971?mt=8 Das Magazin setzt Maßstäbe bei Aufmachung, Inhalt und Unterhaltungswert. Die großformatigen Fotos sind zum Niederknien, das Layout ist eine Augenweide. (Hut ab und Grüße an die Grafik;-) Zu erlesen gibt's u.a. Insider-Anekdoten und Schulterblicke ins Allerheiligste der Gitarrenbaumeister, wunschzettelverdächtige Produkte, Künstlerporträts, Musiker-Praxistipps für Studio, Proberaum und Bühne, Interviews mit Legenden wie Pete Townshend oder George Benson – und natürlich die große Jimi Hendrix Story. Kaufen kann man das Prachtstück übrigens nicht, das gibt's nur bei Fender-Premium-Händlern. Oder digital zum Download. Wegen der edlen Haptik empfehle ich die Printversion. Vielen Dank an das Team von Fender, besonders an Oliver Schwung, die Zusammenarbeit war mir ein Fest. Ich freue mich aufs nächste Mal! Kunde: Fender® Musical Instruments Mein Job: Text/redaktionelle und stilistische Bearbeitung der Roh-Übersetzungen/Lektorat Website: www.fender.com/de-DE/
Kunde: Kia Motors Deutschland
Agentur: BippesBrandão Text: Kathrin Elfman Websites: Kia Roadshow 2013 Kia Qualitätsversprechen Kia Sky Gewinnspiel Kia Platinum-Edition Alte Brücken, die in Kürze abgerissen werden, um neuen Platz zu machen, besitzen eine spezielle Magie. Draw the Line. Wenn es Zeit ist, Grenzen zu setzen ... »Draw the Line« ist ein Outtake aus unserem Milo's Craving Album »The more you know« von 2007. Geschrieben, gesungen und produziert von mir, mit einer meisterhaft vorgetragenen Piano-Komposition von Klaus P. Rausch.
Im Mai die ISO 9001 Zertifizierung, im Juni die Premiere als Partner des HAWKS Racing Teams – gleich zwei schöne Anlässe für Corporate Communications! Das Traditionsunternehmen fertigte für den HAWKS-Boliden H09 den »Balance Bar« nebst Gegenstück und Sondergewinde. (Die Verstellwelle für den Waagebalken dient der Feinabstimmung des Bremssystems.) Diese Sachverhalte galt es, kurzweilig und informativ für Geschäftspartner und Presse zu kommunizieren. Was mir ein Vergnügen war.
Wenn der Medienbunker Hamburg ruft, wird's spannend. Diesmal waren Klaus P. Rausch und ich dort, um analoge Schätze abzusampeln und digital nutzbar zu machen. Mir hatte es der russische POLIVOKS von 1982 angetan. Kannte ich die brachiale Maschine doch nur vom Hörensagen als: »Dafür lass ich jeden Minimoog stehen.« Eine Premiere also. Und wie es sich für Premieren gehört, gab's dabei allerlei Überraschungen. Die russisch beschrifteten Elemente sind leicht entschlüsselbar, weil logisch angeordnet. Dass die Tastatur bei F anfängt, klappert und dank Quecksilberkontakten ein ungewohntes Ansprechverhalten zeigt, ist Gewöhnungssache. Das weiße Rauschen klingt erstaunlich warm und schmatzig. Aber das Filter! Einen Millimeter zu weit geöffnet, schon shreddert ein bestialisches Kreischen Hochtöner, Gläser, Röhren und Trommelfelle. Auch im Bass erzeugt der POLIVOKS rohe Urgewalt. Der Medienbunker ist, wie der Name sagt, ein Bunker und heißt Flakturm IV. Aufgrund seiner Unsprengbarkeit überguckt er bis heute das Karoviertel und St. Pauli. 39m hoch, 3,5m dicke Wände. Kein zierliches Bauwerk. Doch der POLIVOKS schafft es, die Mauern in Vibrationen zu versetzen, die selbst mir nicht geheuer waren. Das Türblatt der Stahltür flatterte wie ein Stöffchen auf der Wäscheleine. Das Design erinnert mit angedeuteten Panzerketten und derben Bedienelementen an Gefechtspanzer. Waren womöglich Komponenten des POLIVOKS ursprünglich Frequenzwaffen im wörtlichen Sinne? Ach ja, Musik kann man natürlich damit auch machen:-)) ...und so klingt das Schätzchen:Die Polivoks Sample Library gibt's für das Format NI Kontakt bei Back In Time Records. Kaufen! Lohnt sich und macht Spaß! Reinhören? Gerne, hier: Location: Medienbunker Hamburg
Bilder: Klaus P. Rausch & Kathrin Elfman Video: Klaus P. Rausch Sample Library: Back in Time Records (Format NI Kontakt) © 2013 kpr Das Thema Vorsorgelücke ist nicht neu, die dazugehörende Studie hingegen brandaktuell. Ich durfte den vergleichsweise trockenen Sachverhalt für die Fidelity-Website in lesefreundliche Worte fassen. Ohne Fachchinesisch, mit allen relevanten Infos und natürlich einer didaktischen Führung zum Call to Action. Hat wieder Spaß gemacht, merci!
Manchmal schraube ich tagelang an ein paar Seiten rum und komme nicht voran. Nein, keine Schreibblockade. Aber die Figuren in meinen Geschichten geben sich gelegentlich kapriziös, haben Befindlichkeiten. Schütten sich mittags Tequila in den Hals, färben sich die Haare, wollen andere Namen, eine Allergie oder ein neues Auto und weigern sich, das zu sagen, was ich schreibe. Hmpf. In diesen Fällen hilft nur ... weiterlesen
»Ich packe meinen Koffer ...« Lustiges Spiel! Noch lustiger, wenn es nicht beim Spielen bleibt, sondern der Koffer samt Besitzer direkt ins Flugzeug darf. Kia macht's möglich, mit ein bisschen Glück:-)
Klingt ein bisschen wie Artenschutzgesetz. Als ob Nichtraucher eine vom Aussterben bedrohte Spezies seien. Aber huch, was ist das? Kaum veröffentlicht, zieht die Meldung einen Rattenschwanz rußschwarzer Endzeit-Szenarien durch den Blätterwald. Haufenweise müssen Kneipen schließen, weil ... weiterlesen
Ja, es nimmt derzeit Ausmaße an: das unbedachte Daherplappern von Affirmationen mit anschließendem Gejammer darüber, dass sie Realität werden. Ein paar Beispiele, von denen Ihnen bestimmt schon einige begegnet sind ... weiterlesen
Ich suche Dich und mache mir ein Bild von Dir. Ein Wort, ein Hinweis, Töne, Farben, Resonanz. Die Ausdrucksform ein göttliches Geschenk? Oder wohlüberlegte Wahl der Waffen?
Vielleicht die elitärste Form der Kommunikation, da sie die Hürde des Fühlenkönnens dem Verstehenkönnen voranstellt. Ist es das: Wer sie zu nehmen weiß, versteht? Und wer nicht, erliegt der Angst vor dem Fühlen? Hält an seiner Programmierung fest? Weil nicht sein kann, was nicht sein darf – Ich mache mir ein Bild von Dir. Diese Sehnsucht nach Erkanntwerden und erkennen ist wie ein wohltuender Phantomschmerz. Ich mache mir ein Bild. Und dann? Gedachtes mag irreal bleiben, aber es bleibt. Es verrottet nicht im Äther. Es erlangt eigenes Sein, manifestiert sich, wird fühlbar – und Gefühltes ist immer wirklich. Oder? Tun wir uns was Gutes und genießen ein Konzert mit, let’s say, einer grandios singenden Cassandra Wilson und 10.000 Fans. Objektive Realität? Im Leben nicht. Jeder sieht, was er aufgrund seiner Referenzerlebnisse zu sehen imstande ist. Nun gibt es auf dieser Erde keine zwei Menschen mit identischen Referenzerlebnissen. Also wird aus der einzigartigen Cassandra eine Kopiervorlage für 10.000 verschiedene Varianten. Alle auf ein und derselben Bühne. Das Gerangel ist nur deshalb keins, weil sich ein Riesenhaufen Menschen im Wollen und Wünschen auf den kleinsten gemeinsamen Nenner geeinigt hat – Ich mache mir ein Bild von Dir. Wir treffen uns im virtuellen Raum. Einem Raum, der Bilder anstelle von Menschen und Avatare anstelle von Seelen beherbergt. Beschreibungen von Gefühl statt echte Empfindungen. Volle Bildschirme, leere Räume. Leere … Eine mit Gedanken und Schöpfungsenergie angefüllte Leere. Was passiert mit dieser Energie? Wir erschaffen Momentaufnahmen von Dingen, Gefühlen, Situationen, Persönlichkeiten, ohne Bezug zum universellen Entstehen und Vergehen. Bilder als Gegenteil von lebendigem Sein – Ich mache mir ein Bild von Dir. Immer liebensgefährlich. Weil »es« zu Ende zu denken auch bedeutet, sich mit dem Danach auseinander zu setzen. Vom Fragen über verzehrende Sehnsucht zu brennender Wut und schließlich zur Wahrheit. Keine Firewall, keine Armee verteidigt eine suchende Seele, die es wagt, dem unerbittlichen Bildermachen etwas Echtes entgegenzufühlen! Keine Hölle, kein Himmel. Nur das Gefühlte, Wahrhaftige, dessen nie versiegende Energie darauf wartet, wieder in die ihr vorbestimmten Formen fließen zu dürfen. Irgendwo hinter dieser Ansammlung willkürlich gezeichneter Bilder, die wir Realität nennen. Ich mache mir ein Bild. Zerlege Lebendiges in leblose Information. Ungestraft, gründlich, immer wieder. Das Abgebildete wird überflüssig. Töte ich es? Was passiert mit den Leichen? Und was, wenn Du Dir ein Bild von mir machst, bevor du mich findest? Veränderst Du mich? Liebst Du dieses Bild? Tötest Du mich und stellst das Bild an meine Stelle? Bildermachen. Eine quantenphilosophische Rückkopplungswaffe, an die man sich nur ein einziges Mal ankoppelt. Ein Fremdwesen voller Tücke, die unbemerkt unser Bewusstsein erstarren lässt. Und doch, wir lassen uns drauf ein. Tauchen voller Euphorie in nie gekannte emotionale Tiefe, und dann entpuppt sich das vermeintliche Wunder als Fälschung, Projektion, als billiger kosmischer Witz, der Schmerz erscheint auf der Bildfläche und wütet. Gar nicht wunderbar, gar nicht schön. Und: Er erwischt uns immer allein. Ich suche Dich in der grellen Schwärze. Ich zerschlage die von Fremden erdachten Bilder, schaue den Trümmern dieser Fälschung nach, wie sie ins Nichts davonstürzen, öffne meine Sinne und will mich erinnern. An Dich, an mich. Ich will mich erinnern. Text/Sprache: Kathrin Elfman
Soundscapes: Klaus P. Rausch Video: Thomas Mang (c) 2008/2013 Kathrin Elfman. Alle Rechte vorbehalten! Wie war das in den 80ern nach bestandener Führerscheinprüfung? Auto ausleihen und durch die Weltgeschichte kacheln. Freiheit, Herzklopfen, hurra. Und weil sich im Freundeskreis kaum jemand einen Neuwagen leisten konnte, wurde der Weg öfter zum Ziel. Die Fahranfänger von 2013 haben es einfacher: Kia bietet mit der Edition7 drei schicke Modelle zum Einsteigerpreis an. Das verlockende Angebot durfte ich auf einer Microsite für BippesBrandão in Worte fassen:
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