Die Stellenanzeige in der Frankfurter Tageszeitung war nicht zu übersehen. Eine amerikanische Film- und Eventproduktionsfirma hatte in bester Frankfurter Stadtlage ihre Deutschland-Niederlassung eröffnet und stellte nun Teams zusammen. Gesucht wurden qualifizierte Autoren, Konzeptioner, Grafiker, 3-D-Programmierer, Kameraleute, Projektmanager und Assistenten. Zu Konditionen und für Projekte, nach denen sich unsereins naturgemäß die Finger leckt ... weiterlesen
»Oder Guttenberg. Oder diesen Dingens, den mit dem Ausländerbuch! Sie fassen solche Sachen immer so süffig in Worte, die Leser mögen das. Machen Sie's?«
Nein, mach ich nicht, trotzdem danke für die Anfrage. Ich schreibe über Themen, die mich interessieren, und zu denen ich etwas zu sagen habe. Auf Wulff, Guttenberg et al. trifft beides nicht zu. Darüber zu schreiben wäre folglich so sinnlos, dass mir nicht mal eine Sinnlos-Metapher einfällt. Oder doch, Moment ... weiterlesen von Kathrin Elfman »Jeder zweite Partner geht heimlich fremd.« Klingt vertraut, oder? Ob im TV, in Online-Magazinen oder im privaten Gespräch: Diese und ähnlich reißerische Aussagen scheinen im gesellschaftlichen Dialog als Normalitätsbeschreibung verankert zu sein. Von der logischen Umkehrung dieser Behauptung, die konsequenterweise »jeder Zweite bevorzugt sexuelle Treue« lauten müsste, fehlt in der öffentlichen Diskussion jede Spur. Und das ist kein Zufall. 2009 begann ich damit, Männer und Frauen für ein Buchprojekt zum Thema Liebe und Sexualität zu interviewen. Es ging u.a. um Erotik in Langzeitbeziehungen, konstruktiven Umgang mit sexueller Untreue sowie das unterschiedliche Treueverständnis in Paarbeziehungen und polyamoren Netzwerken. Lauter lebensbejahende Dinge. Dann geschah etwas Merkwürdiges. Wie von selbst kristallisierte sich ein neuer, finsterer Aspekt heraus, den ich gar nicht auf dem Schirm hatte: die Lüge von der sexuellen Freiheit. Plötzlich bewegte ich mich im Spannungsfeld zwischen Psychologie, Politik und Quantenwissenschaft. Dabei wollte ich dort gar nicht hin. Je tiefer ich in die Materie einstieg, umso klarer wurden die Zusammenhänge. Und mir wurde immer komischer. Die schönste Nebensache der Welt, missbraucht als Werkzeug für eine medienübergreifende soziotoxische Kampagne mit wahrhaft Orwell’schen Strukturen? Huch? Kann das wirklich sein? Es kann. Warum das so ist, wer davon profitiert, welche Folgen sich daraus ergeben – und wie Liebende dennoch selbstbestimmte, vertrauensvolle Partnerschaften leben können, davon handelt mein Buch »Liebe machen, aber wie?« Und weil es bis zum Erscheinen noch ein Weilchen dauert, freue ich mich doppelt, dass ich jetzt einen Artikel für das NEXUS Magazin (Nr. 38 Dezember/Januar) zum Thema schreiben durfte. Der Klick aufs Bild führt direkt zur Website des Verlages. Mein Artikel umfasst übrigens ganze 10 Druckseiten, es geht also richtig zur Sache. Das Heft gibt’s nicht an jedem Kiosk, deshalb würde ich es gleich direkt auf der Verlagswebsite bestellen. Viel Spaß beim Lesen! Die Story: Eine Schauspielerin und ein Redakteur beschließen, sich vor Weihnachten mal kurz, haha wie originell, als Obdachlosen-Paar zu verkleiden und im Millionärskaff Kronberg auf Betteltour zu gehen. Versteckte Kamera meets Nachmittagstalkshow. Kein verfrühter Aprilscherz, sondern »Journalismus« in Deutschland ... weiterlesen
Dass sich hauptberufliche Autoren seit ca. drei Jahren warm anziehen müssen, ist kein Geheimnis. Werbung und Buchmarkt kultivieren ein relativ stabiles Qualitäts- und Preisniveau. Doch kommerzielle Publikumsmedien unterliegen einer wahrhaft unappetitlichen Inflation. Legitimiert durch das Killerargument »das merkt die Zielgruppe eh nicht« werden Texte veröffentlicht, für die ein Autor fristlos ... weiter
Und wieder gibt's neuen Lesestoff über die komplexeste bekannte Struktur im Universum: unser Gehirn. Der Ort, an dem auf weitgehend unentschlüsselte Art und Weise das entsteht, was wir »jetzt« nennen. Ob Neuropsychiatrie, Quantenforschung oder Esoterik, wir nähern uns dem Thema in Minischritten. Diesmal beschäftige ich mich mit den Schwerpunkten Bewusstsein und freier Wille, Sprache und Gehirn, Empathie und Hellfühligkeit vs. projektive Perspektivenübernahme sowie Schlaf, Traum und Tagtraum als Bausteine unserer Existenz. Rock'n'Roll;-))
Eine große giftige Spinne kommt an den Fluss. Dort sitzt ein Fischotter und putzt sich das Fell.
Spinne: »Hallo lieber Otter, bitte lass mich auf deinen Rücken krabbeln und nimm mich mit zum anderen Ufer!« Otter: »Nein.« Spinne: »Warum nicht?« Otter: »Ich mag keine Spinnen. Euer Gift ist tödlich.« Spinne: »Bitte, liebster Otter, ich brauche deine Hilfe. Wenn du mich nicht mitnimmst, wird mich der nächstbeste Vogel fressen!« Otter: »Nicht mein Problem. Spinne: »Ich mach mich auch ganz leicht. Du wirst gar nicht spüren, dass ich da bin, versprochen.« Otter: »Und woher weiß ich, dass du mich nicht beißt ... weiter Was für eine Woche! Neues Buchprojekt ausgedacht und Pitch vorbereitet. Inhalte für zwei laufende Projekte in Form gebracht. Sampling-Session mit dem analogen Schlachtschiff Yamaha CS-80. Vertrag für nächsten Erotikroman unterschrieben. Experimentelle Belletristik feingeschliffen und abgeliefert. Wer bin ich, und wenn ja, wieviele ... weiter
Nun weiß ich, wie es sich anfühlt, einen beladenen Schubverband von 165 Metern Länge von Mainz nach Rotterdam und zurück zu fahren. Bin nach 11 intensiven Tagen wieder an Land, randvoll mit inspirierenden Eindrücken, neuen Informationen und vielen schönen Bildern im Kopf.
Ja, um das Klischee zu bestätigen: Pilcherromantik gibt’s dabei auch. Zum Beispiel in Form traumhafter Sonnenauf- und untergänge. Dazu heftige Arbeitszeiten, einen absurden Lärmpegel, interessante Menschen, viele Unwägbarkeiten, ob nun logistisch, technisch oder meteorologisch. Biorhythmus, was ist das? Geschlafen wird, wenn Zeit dafür ist, und das ändert sich ständig. Dazu kommen nicht nur anstrengende, sondern auch ziemlich gefährliche Tätigkeiten, die keinen Fehler verzeihen. (Ja, meine blauen Flecken sind am Verblassen, meine Rippen und das angeknackste Handgelenk erholen sich auch.) Ich habe großen Respekt vor Schiffsführern, die diesen Knochenjob jahrzehntelang machen, Verantwortung für Mensch, Ladung und Maschine tragen und im Idealfall noch alle Körperteile besitzen ... Jedenfalls: DANKE:-)) Ja, ich bin ein Kind der Achtziger Jahre. Nicht in Sachen Klamotten *grusel* aber geschäftlich. Von 1986 bis Ende der Neunziger herrschte für professionelle Autoren ein goldenes Zeitalter. Wer eine zündende Idee hatte und über genügend Biss, Kompetenz und Verve verfügte, diese zeitnah umzusetzen, konnte sicher sein, einen Vertragspartner zu finden. Weil uns alle – Verlage, Werbeagenturen, Handel, Presse, Kreative – etwas verband: die Lust am Machen. Konstruktiv, geil auf gute Projekte, schöne Geschichten, Umsatz und Erfolg. »Oooomph« eben ... weiterlesen
Dialog heute. Telefon klingelt. Mittelgroße Network-Werbeagentur ruft an.
Agentur: »Frau Elfman, wir haben Ihre Blogs gelesen!« Ich: »Prima. Dafür sind sie da.« Agentur: »Wir finden das gaaanz toll, was Sie machen. Ihre Art zu schreiben ist genau das, was wir suchen. So intensiv, so urban-kraftvoll und gleichzeitig feinsinnig! Sie sind in jeder Hinsicht unser Idealtexter!« Ich: »Danke.« Agentur: »Hätten Sie denn kurzfristig freie Kapazitäten für uns?« Ich: »Da lässt sich bestimmt was machen. Um was geht’s denn?« weiterlesen Es ist wieder soweit: Ich bin mittendrin in meinem neuesten Erotik-Buchprojekt. Wieder werden es 4-5 Kurzromane in einem Band. Fertigstellung August, VÖ im Herbst. Das nur als klitzekleines »Tschuldigung« dafür, dass im Moment so oft der Anrufbeantworter läuft. Wenn ich konzentriert schreibe, bin ich nicht wirklich gesprächig. Aber wer mir eine Mail schickt, kriegt postwendend Antwort, versprochen!
Es ist 9:30 Uhr, ich sitze in der S8 von Wiesbaden nach Hanau. Der 11. Juli 2011 ist ein schöner warmer Sommermontag. Ich werde ihn an Bord des MSG 2000 verbringen und freue mich sehr darauf, gleich wieder den Main entlangschippern zu dürfen. Nie im Leben hätte ich damit gerechnet, dass mir diese S-Bahn-Fahrt einen großzügigen Einblick in ein anderes Universum gewähren würde ... weiterlesen
Ich habe viele Talente. Meine eigenen Projekte objektiv vermarkten zu können gehört leider nicht dazu. Hier bin ich wie der Herzchirurg, der zwar Tote auf dem OP-Tisch wieder lebendig machen kann, aber sich selbst nicht operieren. Deshalb suche ich einen Agenten. Meine Schublade ist voller Treatments, Drehbücher und VÖ-reifer Manuskripte, von denen erst ein Bruchteil verkauft ist ... weiterlesen
Heißt übersetzt soviel wie »Halt's Maul und spiel« und gehört zum Grundwortschatz eines jeden Bandmusikers. Was also liegt näher, als an diese Proberaumweisheit zu erinnern, wenn ein neues VST-Paket aus dem Hause Back In Time Records benannt werden soll? Hach, Produktnamen erfinden macht Spaß. Voilà, hier geht's zum Shop
Soeben entdeckt: Meinen Roman »Camouflage – und dann kommt die Angst« gibt's nun auch bäumeschonend als E-Book für den Kindle bei amazon.de ... weiterlesen Schein oder Nichtschein? Interessante Meta-Strömung: Die Licht-und-Liebe-Schwafelwelle schwappt ins virtuelle Wi-Wa-Werbeparadies! Auf immer mehr Agenturseiten findet sich neuerdings ein Menüpunkt, den es früher nicht gab: das moralische und ethische Selbstverständnis. Was steht da nicht alles Wohlklingendes! Hehre Grundsätze, humanistische Werte, buddhistisch angehauchte Philosophien, wir sind die Guten, Namasté. Welch übelriechende Blüten dieses Kommunikationskraut treiben kann, durfte ich kürzlich live erleben ... weiterlesen
Wo tut's denn weh? Das Leben als Empath ist nicht immer einfach. Boah, Klischeealarm als Opener. Aber ich darf das;-) Kundenmeeting zwecks Projektplanung. Nettes Gespräch, man mag sich und kann miteinander. Aber! Ich merke es schon während der ersten Minuten. Der gutgelaunte, selbstsichere Mann, der mir gegenübersitzt, ist traurig und verletzt. Was mich nichts angeht, ich könnte es ignorieren. Mache ich aber nicht ... weiterlesen
Und sie träumen von Freiheit Sie träumen von Freiheit, weil sie keine Freiheit kennen. Träumen von Wahrheit, weil sie nicht wissen, was wahr ist. Träumen von Liebe, weil sie nicht wissen, wie sie sich anfühlt. Sie fürchten sich zu Tode ... weiterlesen
Pazifismus reloaded Szene am Rheinufer, Sonntagnachmittag, 27 Grad, Sonne. Zwei Jungs im Grundschulalter zoffen sich. Einer fuchtelt mit einem Plastikschwert herum:
Kind 1: »Haaaa, der Krieg ist eröffnet!« Kind 2: »Lass mich in Ruhe.« Kind 1: »Du musst mitspielen!« Kind 2: »Muss ich nicht, hab kein Bock auf Krieg!« Eigentlich ganz einfach. Künstler sein dagegen sehr Dialog neulich:
Ich: »Mir gefällt Billy Joel nicht. Ein paar Songs berühren mich, aber das meiste von ihm lässt mich kalt.« Er: »Waaaaaas?! Aber das ist einer der besten Songwriter aller Zeiten!« Ich: »Das stimmt, ich hab einen Mordsrespekt vor seiner Arbeit. Seine Art, ausgefuchste Harmoniefolgen unprätentiös klingen zu lassen, ist brillant. Und ... weiterlesen CAMOUFLAGE: vom Geheimtipp zum Kultroman Norderstedt/Wiesbaden, 2011. Rund elf Jahre nach seiner Erstveröffentlichung erscheint der utopische Roman »Camouflage« als Neuauflage in der Edition BoD. Geschrieben von Kathrin Elfman, entdeckt von Vito von Eichborn, der für seine Edition nur 12 Bücher pro Jahr auswählt. »Akte X aus Wiesbaden!«, jubelte die BILD. Auch das renommierte SPACE VIEW Magazine und das Magazin2000 lobten Elfmans Debütroman. »Minutiöse Spannung in einem literarischen Umfeld von Asimov und Maughams mystischen Werken erwartet den Leser.« »Dieser komplexe, anspruchsvolle Thriller nimmt die Paranoia-inspirierende Atmosphäre von Matrix, löst sie aus dem Hollywood-Kontext und pflanzt sie in eine deutsche Großstadt. Stilistisch beeindruckend, kompromißlos hart. Mehr davon!« Und das, nachdem mehrere Verlage den Stoff abgelehnt hatten. Einer erklärte, Utopien seien out. Ein anderer fand den Schauplatz Rhein-Main-Gebiet nicht sexy und wollte ihn lieber in die USA versetzen. Dem dritten war das Buch schlicht zu dick. Der vierte wollte aus den weiblichen Hauptfiguren Männer machen. »Dann eben anders«, entschied Elfman, produzierte ihr Buchprojekt selbst und brachte es im Juni 2000 unter ihrem Label Twilightpress bei Books on Demand heraus. Begeisterte Rezensionen in der Publikumspresse, erfreulich hohe Verkaufszahlen, Einladungen zu Lesungen und SciFi-Conventions folgten – und erste Verlagsanfragen für Folgeprojekte. Auch von einem Verlag, der »Camouflage« ursprünglich abgelehnt hatte ... Ein Grund, warum aus dem selbstverlegten Experiment ein Longseller werden konnte, ist: Die Geschichte kennt kein Verfallsdatum. Es geht um die Auseinandersetzung mit der uralten Frage, woraus Wirklichkeit gemacht wird. »Camouflage« wirkt zuerst wie ein Großstadtroman. Hannah und Leslie versuchen, ihr Leben auf die Reihe zu bekommen, bezahlt wird in D-Mark, das Internet ist langsam, die Schauplätze sind hip, alles scheint normal. Oder? Was hat es mit der aggressiven 3-D-Werbung auf sich? Warum verändern sich ganze Straßenzüge über Nacht? Was passiert bei den Seminaren im Wald wirklich? Woher kommen Leslies Halluzinationen? Sind es überhaupt welche, oder wird die Welt verrückt?
Vito von Eichborn: »Die virtuellen Ebenen und die Alltagsereignisse verhaken sich Schritt für Schritt ineinander. Die Freundinnen verkrachen sich. Ihre beruflichen Positionen gehen kaputt. Banale Geschehnisse – essen, wohnen, autofahren – und unerklärliche äußere und innerliche Verschiebungen werden zum Thriller, der Leslie wie den Leser immer weiter in den Strudel des Unerklärbaren zieht.« (Oder unplugged: Der Würfel trifft das Quadrat und erklärt ihm die Sache mit der dritten Dimension.) Kathrin Elfman: »Camouflage – und dann kommt die Angst« ISBN-10: 3842319894 / ISBN-13: 978-3842319899 324 Seiten, LP 19,90 Euro |